Diese Website wurde vom Teilprojekt B04 des Sonderforschungsbereichs Intervenierende Künste (SFB 1512) eingerichtet, das dem Interventionspotential von Internet-Memes gewidmet ist (deshalb gerne auch „Meme-Team“ genannt). Seit Mitte 2022 forschen wir in diesem Projekt zu den folgenden Aspekten:
Anhand der Meme Culture als exemplarischem Hybridphänomen — zwischen Kunst und Popkultur, User-Ermächtigung und Plattform-Kapitalismus, globaler Zirkulation und Community-Orientierung — untersucht das Teilprojekt die Bedingungen und Spielräume (vor-) politischer Agency in der gegenwärtigen Digitalkultur. Internet-Memes haben das Potential für massenhafte oder gar globale Zirkulation (going viral), das aber häufig durch Unterbrechung und Community-spezifische Adressierungen konterkariert wird (relatability).
Als affektive Medienpraxis sind sie an einer spezifischen Form der Kollektivbildung beteiligt (connectedness), die maßgeblich dazu beiträgt, alltägliche Erfahrungen und Gefühle ‚politikfähig‘ zu machen. Neben dem medial Überrepräsentierten kann dabei auch das Unterrepräsentierte, aus der hegemonialen Ordnung des Sichtbaren Ausgeschlossene zum Ausgangspunkt einer geteilten Aufmerksamkeit werden. Aus dieser Perspektive erweisen sich Memes als interventionistische Tools für Mikropolitiken des Alltäglichen – und können als solche z.B. diskriminierenden Erfahrungen unterhalb der medialen Wahrnehmungsschwelle gelten. UP 1 beschäftigt sich mit Medientheorie des Internet-Memes mit Fokus auf Praktiken der Aneignung als Intervention, bei UP 2 geht es um Intervention und Affektzirkulation in der Meme-Kultur und in UP 3 um Verhandlungen von race/Rassismus in Memes.
José Amaro war von 2022-23 studentischer Mitarbeiter im Teilprojekt B04: Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes am SFB 1512 Intervenierende Künste.
Evelyn Kliesch ist seit Oktober 2024 studentische Mitarbeiterin im Teilprojekt B04: Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes am SFB 1512 Intervenierende Künste. Seit Herbst 2022 absolviert sie den Masterstudiengang der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. Zuvor studierte sie Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, sowie an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihr Interesse gilt kunsttheoretischen Fragestellungen. Derzeit forscht sie zum kritischen Potenzial digitaler Selbstrepräsentation von Künstlerinnen auf Instagram.
Elena Meilicke ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin für Medientheorie an der Universität der Künste Berlin, außerdem assoziiertes Mitglied im Teilprojekt B04: Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes am SFB 1512 Intervenierende Künste. Promotion zu Paranoia als Medienpathologie (
„Paranoia und technisches Bild“, de Gruyter 2021), aktuelles Forschungsprojekt zur Wissens-, Medien- und Kulturgeschichte der Resilienz. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Medien und Gender, filmische Autosoziobiographien sowie Geschichte, Theorie und Praxis der Filmkritik.
Lisa Tracy Michalik
Lisa Tracy Michalik ist Medienkulturwissenschaftlerin, Autorin und Mitgründerin und Herausgeberin des defrag zine für feministisch_utopische Gedankenexperimente. Ihre Masterarbeit verfasste sie zum Thema der Hauntologie im Werk afrodiasporischer Filmemacher*innen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Texte sind u.a. in Sisters and Souls 2 (Hg. Natasha A. Kelly. Orlanda Verlag), Parabolis Virtualis 3. Neue Queere Lyrik (Hg. Noah Anderson, Kevin Junk. Querverlag) oder im Missy Magazine zu finden. Derzeit arbeitet sie im Sonderforschungsbereich Intervenierende Künste (SFB 1512) an einem Unterprojekt zu den Verhandlungen von race und Rassismus in Memes.
Florian Schlittgen
Florian Schlitten ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Teilprojekt B04 Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes des Sonderforschungsbereichs 1512 Intervenierende Künste. Zuvor war er am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Universität Düsseldorf angestellt. Er promoviert zu Mikropolitiken digitaler Meme-Kulturen, insbesondere zu der Verschränkung zwischen Subjekt-, Wissens- und Denkordnungen mit medienkulturellen Affekt- und Gefühlsstrukturen.
Gwen Schlüter
Gwen Schlüter war von 2023-24 studentische Mitarbeiterin im Teilprojekt B04: Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes am SFB 1512 Intervenierende Künste. Sie studierte Gender Studies und Erziehungswissenschaften an der Humboldt Universität Berlin (BA) und Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin (MA). Ihre Arbeiten sind an der Schnittstelle von feministischer Theorie, subversiver Kunst und der Beobachtung popkultureller Trends angesiedelt. Ihre wissenschaftliche Praxis erhält dabei Impulse durch ihre Mitarbeit an Projekten der Berliner Kulturszene wie beispielsweise dem Pop-Kultur Festival Berlin. In ihrer Masterarbeit untersucht sie, inwiefern feministische Meme-Seiten durch die Produktion von Gossip Ermöglichungsräume eröffnen.
Brigitte Weingart
Brigitte Weingart ist Professorin für Medientheorie am Institut für Theorie und Praxis der Kommunikation an der Universität der Künste Berlin (UdK). Seit 2022 leitet sie das Teilprojekt B06: Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes am SFB 1512 Intervenierende Künste. Zuvor war sie Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2019-2020) und an der Universität zu Köln (2014-2019) sowie u.a. Alexander von Humboldt-Fellow an der Columbia University in New York. Von 2013-2022 hat sie in der Redaktion der Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM) mitgearbeitet. Arbeitsschwerpunkte: Medienpraktiken der Aneignung, Diskurs- und Mediengeschichte der Ansteckung, Genealogie und Medienästhetik der Faszination, Celebrity Cultures. Weitere Informationen und Publikationen: www.brigitte-weingart.de.